Besuch bei Stadler Winterthur am SITECO Jahresanlass 2023
 
 

SITECO zu Gast im Winterthurer Mülisaal.

Über 50 Besucher erfuhren am SITECO Jahresanlass vom 2. März 2023, welchen herausforderungen in der mobilität sich die unternehmen in der schweiz und indonesien stellen müssen. ROGER NICHOLAS BALSIGER MODERIERTE EINEN SPANNENDEN ABEND, IM VORPROGRAMM FÜHRTEN Lehrmeister und lehrlinge DURCH DIE Produktionswerkstatt von stadler winterthur.

Liebe Referenten, liebe Gäste, die Mitglieder des Vorstandes von SITECO bedanken sich nochmals herzlich, dass Sie zu einem äussert gelungenen Abend beigetragen haben. Ein besonderes Dankeschön geht an Stadler Winterthur für die spannende Führung im Werk in Oberwinterthur.

Wir haben im Folgenden einige Höhepunkte des Anlasses für sie zusammengestellt.

Herzliche Grüsse und beste Wünsche

SITECO Association for Swiss International Technical Connection

 

Kompetenzzentrum für Drehgestelle: Führung durch die Produktionswerkstatt von Stadler Winterthur.

Die Funken sprühen: Eindrückliche und sehr gut organisierte Führung durch die Produktionswerkstatt von Stadler Winterthur. Die Gäste konnten die Herstellung von Drehgestellen von der Fertigung bis zur Montage hautnah miterleben. Diese Laufwerke eines Eisenbahnwagens, bei dem die Räder in einem gegenüber dem Wagenkasten drehbaren Rahmen oder Gestell gelagert sind, erreichen ein Gewicht zwischen 5 bis 10 Tonnen. Ein hervorragendes Beispiel für die Kombination des klassischen Maschinenbaus und einer modernen Fertigungsstätte mit digitalisierter Erfassung der Produktionsabläufe und permanenter Qualitätsüberwachung.

Lehrlinge werden zu Fach- und Führungspersonen

Die Grundlagen werden zusammen mit dem Ausbildungszentrum Winterthur und der Berufsbildungsschule Winterthur gelegt. Die Lehrlinge durchlaufen im Rahmen ihrer Ausbildung diverse Abteilungen und profitieren dabei von den verschiedenen Ansprechpersonen. Das Ziel ist, sie aktiv in den Arbeitsprozess einzubinden, sodass sie nicht nur Zuschauer, sondern Mitgestalter sind und wichtige Erfahrungen sammeln können. Nicht selten mündet diese Ausbildung in eine Festanstellung bei Stadler, eine Win-Win Situation für Unternehmen und Lehrabgänger. Herzlichen Dank an Ramon Angst, Kevin Meier und Daniele Benedetti für die spannenden Einblicke in das Lehrlingswesen bei Stadler Winterthur.

Daniel Zuberbühler lebt das Credo von Stadler: «Geht nicht, gibt’s nicht.»

Daniel Zuberbühler, CEO von Stadler Winterthur, führt durch die Geschichte des Winterthurer Standorts über Brown, Sulzer hin zur heutigen Stadler. Die aktuellen Zahlen sind eindrücklich: Mehr als CHF 200 Millionen Umsatz, 350 Angestellte und 620’000 Produktionsstunden. Hergestellt werden Drehgestelle für S-Bahnen, Intercityzüge, Reise- und Schlafwagen. Die Herausforderungen mit Fachkräftemangel, steigenden Betriebs- und Materialkosten und der Digitalisierung sind gross und erzeugen erheblichen Druck auf die Marge. Aber ganz nach dem Motto von Firmengründer Peter Spuhler “Geht nicht, gibt’s nicht” finden Daniel Zuberbühler und sein Team auch in diesem Umfeld Lösungen.

Simone Bernasconi zur Mobilität in der Schweiz und Indonesien

Ganz nach Einsteins Votum “Nichts passiert, bis sich etwas bewegt”, gibt das neueste Vorstandsmitglied von SITECO einen Einblick in die Welt der Mobilität in der Schweiz. Er zeigt anhand des Eisenbahnnetzwerks die Unterschiede zwischen der Schweiz und Indonesien auf geht dabei auf die Herausforderungen wie topographische Hindernisse und endlose Staus in den Metropolen ein. In einem zweiten Schritte führt er aus, dass wir u.a. bei der Elektrifikation, der Infrastruktur und dem Rollmaterial helfen und dies vor allem mittels dualer Ausbildung umsetzen können.

Wie Fussball und Businessclubs Heiri Strebel bei der Projektumsetzung in Ghana unterstützen

Mit einem Median Alter von 21 Jahren ist die Bevölkerung in Ghana halb so alt wie in der Schweiz. Zudem überrascht eine Quote von Hochschulabsolventen von über 40%. Die Herausforderung liegt “im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt, denn in der Praxis treten die Leute mit Buchwissen an” erklärt Heiri Strebel von SITECO. Daher wurde gemeinsam mit der «Chance for Children» Stiftung 2021 die Agentur “cfc TVET Agency” in Accra ins Leben gerufen. Ziel ist es, Strassenkindern in Ghana eine bessere Lebensgrundlage zu ermöglichen. Bewährt hat sich dabei nicht nur, die Institutionen und Regierung an Board zu holen, sondern ebenso den Markt zu involvieren. Für Letzteres wurde 2022 der «CFC TVET Business Club» gegründet, welcher neben lokalen Unternehmen auch internationale Partner, wie Mövenpick und Nestlé, für sich gewinnen konnte. “Die Bedürfnisse sowie die Trägerschaft vor Ort sind Voraussetzung für die Projektumsetzung” und Garant für “eine brauchbare Lösung zur Zeit, statt einer Superlösung zu spät”, führt Heiri Strebel aus. Weiter fordern die kulturellen Unterschiede bei der Umsetzung heraus. “Pünktlichkeit existiert in Ghana nur, wenn man zum Fussballspiel muss, oder den Flieger erwischen soll.” Im ersten Jahr des Pilotbetriebs der «CFC TVET Agency» haben im Mai 2021 insgesamt 14 Lehrlinge eine Lehre in Angriff genommen, davon sind im März 2023 noch immer alle dabei. Im zweiten Durchgang im August 2023 werden 20 weitere Strassenkinder mit der Ausbildung beginnen, und weitere 20 sollen in einer neuen Filiale im Norden ihre Ausbildung beginnen.

Rück- und Ausblick auf die Projekte in Indonesien durch Marco Mathis

Marco Mathis informiert zum aktuellen Stand in den verschiedenen Projekten von SITECO in Indonesien, während Urs Glauser Projekte in Anbahnung präsentiert.

Seit 2010 verfolgt SITECO verschiedene Projekte in Indonesien, welche darauf abzielen, indonesischen Lehrlingen solide berufliche Fähigkeit zu vermitteln. «Wenn wir in der Schweiz von "Lehrlingen" sprechen, meinen wir die Absolventen der Berufslehre auf Stufe Sek II. In Indonesien beschäftigt sich SITECO jedoch mit der anschliessenden tertiären Weiterbildungsstufe an den "Polytechnics", erklärt Marco Mathis im Mülisaal und führt die Zuhörer durch den Rückblick von 2010 bis heute. Aktuell versprechen Reformbestreben bei der Berufsbildung Rückenwind für die duale Ausbildung. Der bis vor Kurzem als Botschafter in der Schweiz amtierende Dr. Muliaman Hadad wird sich als neuer Leiter des Bereiches Berufsbildungsreform bei KADIN, der indonesischen Industrie- und Handelskammer vertieft mit dieser Thematik beschäftigen. «Wir stehen seit Längerem im Austausch mit Dr. Hadad. Er möchte die schweizerische "best practise" in der Berufsbildung möglichst auch für Indonesien zum Tragen bringen» erläutert Marco Mathis begeistert und sieht nach über 10 Jahren Projektarbeit weiterhin viel Potenzial für das Thema der Dualen Berufsbildung in Indonesien.

Projekt SMART - Aufbau einer Weiterbildung für indonesische Eisenbahnfachleute

Schliesslich weisen wir gerne noch auf unser Projekt “SMART” hin. Das steht für "Swiss Master of Advanced Railway Technology" und ist ein mehrmonatiges Weiterbildungsprogramm für indonesische Eisenbahn-Techniker, welches SITECO in Zusammenarbeit mit der Tessiner Fachhochschule SUPSI in Lugano, dem angeschlossenen Center for Sustainable Mobility and Railway "MobLab" in Bellinzona und dem auf Eisenbahntechnik spezialisierten indonesischen Polytechnic Madiun in Ost-Jawa konzipiert hat.

Simone Bernasconi, unser Vorstandsmitglied und Leiter des MobLab, ist soeben zurück von einem Besuch beim Polytechnic Madiun, wo das definitive Programmkonzept erarbeitet wurde. Der erste Kurs soll bald starten. Für die Projektfinanzierung freuen wir uns auf Ihre Unterstützung. Gerne stehen Ihnen unsere Vorstandsmitglieder Paul Frauenfelder (Finanzen) und Felix Hauri (Projektleiter) zur Verfügung.